Höhenverstellbare Stege sind – angesichts der Tatsache, dass es den Kontrabass in seiner heutigen Form schon mehrere hundert Jahre gibt – eine noch ziemlich junge Erfindung. Mit den in den Stegfüßen eingebauten Schrauben lässt sich der Abstand der Saiten zum Griffbrett schnell nachregulieren, wenn sich die Saitenlage durch unterschiedliche Witterungsbedingungen ändert. Aufgekommen sind diese Stegschrauben in den 1940ern in den USA, wo sie heute fast an jedem Kontrabass zu finden sind. 1946 meldete der amerikanische Jazz-Gitarrist George van Eps den mittels Schrauben höhenverstellbaren Kontrabass-Steg beim Patentamt als Gebrauchsmuster an. Van Eps arbeitete in den 1930ern als Gitarrist in den Big Bands von Benny Goodman und Ray Noble und als Studiomusiker in Hollywood. Anfang der 1940er Jahre betrieb er zusammen mit seinem Vater ein Akustiklabor, und entwickelte unter anderem auch eine siebensaitige Gitarre mit zusatzlicher tiefer A-Saite. Er war außerdem Werbeträger für den Hersteller Epiphone, der neben Archtop-Gitarren auch Sperrholz-Kontrabässe im Programm hatte, die dann auch mit den „George-van-Eps“-Stegen ausgestattet wurden. Das Prinzip dieser Höhenverstellung hatte sich zu dieser Zeit bereits bei den damals noch neuen Jazzgitarren fest etabliert. Mit ihren ƒ-Löchern und gewölbten Boden und Decke orientierten sich die Archtops ihrerseits stark an der Bauweise von Streichinstrumenten. Die bewährte Funktionsweise dieser Höhenverstellung auf den Kontrabass zu übertragen, lag also mehr als nahe.
Bis heute hat sich an den Stegschrauben nicht viel geändert. Verwendet werden unterschiedliche Metalle (Messing, Aluminium), Holz und auch Composite-Kunststoffe. Für manche Modelle wir das Gewinde direkt ins Stegholz geschnitten, andere verwenden Gewinde-Einsätze aus Metall. Von Fishman und Yamahiko gibt es Stegschrauben, in die bereits ein Piezo-Tonabnehmer integriert ist. Der Tüftler Franz Moser geht bei seinen MPM-Stegschrauben noch einen Schritt weiter und integriert ein Lager in die Schrauben, das es den Stegfüßen erlaubt, den Deckenbewegungen frei zu folgen. Mehr zu Stegen und Schrauben hier.