Ein Kontrabass, den ich gerade in der Werkstatt habe, musste zur Reparatur des Bodens und Zargenkranzes aufgemacht werden. Dabei kam auch ein Schaden an der Decke zum Vorschein, hervorgerufen durch den Stimmstock. Da, wo dieser üblicherweise steht, weist die Decke mehrere Abdrücke auf. Solche Abdrücke entstehen, wenn ein Stimmstock verkantet aufgestellt wird, oder wenn der Stimmstock eigentlich zu lang ist. Ein Beispiel dafür, dass man schon wissen sollte, was man tut, bevor man als Bassist selbst am Stimmstock Hand anlegt. In noch schwerwiegenderen Fällen kann es auch zu einem Riss der Decke kommen, dem sogenannten Stimmriss. Da hilft dann nur ein Stimmfutter, dass in die Decke eingearbeitet wird und deswegen eine ziemlich aufwändige Reparatur ist.
In diesem Fall ist das nicht erforderlich. Das Werkzeug der Wahl ist hier ein Lötkolben. Und ein feuchtes Tuch, das man aufgebauscht auf die Abdruckstelle legt. Vorsichtig tupft man mit dem Lötkolben auf das Tuch, so dass das Wasser verdampft und in die Holzfaser dringt. Die komprimierte Stelle quillt durch den Wasserdampf wieder etwas auf, und mit etwas Glück glättet sich der Bereich fast vollständig – so auch in diesem Fall.