Wie die ungarische Nachrichtenagentur MTI meldet, ist der ungarische Bassist Aladar Pege am Sonntag im Alter von 66 Jahren in Budapest gestorben.
Mit 15 Jahren begann Pege, Kontrabass zu spielen. Pege studierte in Budapest sowie in Berlin in der Meisterklasse von Rainer Zepperitz (Solo-Bassist der Berliner Philharmoniker unter Herbert von Karajan). Bis zu seinem Tod war er Professor an der Ferenc-Liszt-Musikhochschule. Pege war sowohl dem Jazz als auch der klassischen Musik zuhause, und wurde aufgrund seiner Virtuosität oft als “Paganini des Kontrabass” bezeichnet. 1970 wurde er beim Jazzfestival in Montreux als “Europe’s Best Soloist” ausgezeichnet. Er arbeitet u. a. mit den Jazzmusikern Walter Norris, Art Farmer, Albert Mangelsdorff, Dexter Gordon, und The Mingus Dynasty. 1982 trat er mit Herbie Hancock in der New Yorker Carnegie Hall auf. Sue Mingus, Charles Mingus’ Witwe, schenkte ihm anschließend einen Bass aus Mingus’ Erbe.
(Dank an Jann Meyer für das Foto, aufgenommen 1989 beim Konzert im Mousonturm Ffm)
Hallo Jonas,
nach Ray und Niels-Henning hat uns mit Aladar ein weiterer Ideengeber und Lehrmeister unserer Tieftonfamilie viel zu früh verlassen. Am 7. Mai 1989 hat Aladar meinen Kontrabass für sein Konzert im Mousonturm Frankfurt geliehen. An diesem Tag wurde mir klar, was man alles mit einem (meinem) Kontrabaß machen kann, wenn man …… so begabt ist, wie Aladar war. Gern erinnere ich mich an diese 10 minütige kostenlose “Lehrstunde” vor seinem Auftritt. Mit separater Mail schicke ich Dir gern 2 Fotos von dem Konzert.
Ich freue mich immer über Deine aktuellen Informationen, auch wenn sie manchmal traurig sind. Spielen wir einfach bei unseren nächsten Konzerten alle ein swingendes Solo für Aladar, und hoffen, dass er sich nicht (natürlich vor Freude) im Grab umdreht.
Schöne Grüße aus Bergen-Enkheim
Jann Meyer