Sechs Jazzer im Dreivierteltakt

Gestern nacht zappte ich zu (sehr) später Stunde noch zufällig in eine sog. Musikkomödie hinein: Sechs Jazzer im Dreivierteltakt (ZDF / USA 1986; Orginaltitel: The Gig). Eine Dixieland-Amateurband hat einen Hotelgig an Land gezogen, und macht sich auf die Reise – allerdings ist ihnen kurzfristig der Bassist abhanden gekommen. Die fünf stehen schon mit gepackten Koffern vor ihrem VW-Bus, als endlich der noch unbekannte Ersatzmann erscheint: ein schwarzer Vollprofi, der als erstes zunächst nochmal die Gage nachverhandelt. Als nächstes besteht er darauf, dass der Bass nicht etwas auf dem Dach mitreist, sondern auf dem Beifahrersitz – kurz, die Stimmung in der Band ist miserabel, bevor es überhaupt losgeht. Erst als der Bassist eine kurze Probe seines Könnens gibt und seine Credits aufsagt, taut das Eis zwischen den Musikern. An dieser Stelle musste ich aber ausschalten. Denn es war schon sehr spät und ich müde, und dass im Jahre 1986 ein etwa 40 Jahre alter Bassist auf Tournee-Erfahrung mit Charlie Parker, Dizzy Gillespie, Count Basie und Duke Ellington zurückblicken kann, erschien mir dann doch etwas zu sehr an den Haaren herbei gezogen. However – es könnte aber trotzdem ein netter Film sein (Musik: Warren Vaché), und sollte er mal wieder gesendet, erfahre ich vielleicht, wie alles ausgegangen ist.
Im Promotext liest sich das übrigens so: “Sechs Jazzer im Dreivierteltakt ist eine präzise aufgebaute, mit Wärme, Sensibilität und psychologischem Fingerspitzengefühl inszenierte Komödie aus der amerikanischen Provinz, in der sich herzlicher Humor, entwaffnende Pointen, ein überzeugendes Ensemble und viel wunderbare Jazzmusik zu hervorragender Unterhaltung verbinden.”