Das ZeitMagazin veröffentlicht in der aktuellen Ausgabe einen ausführlichen Artikel zum (jungen) Jazz in Deutschland: „Auf einmal ist er wieder da, der Jazz – in den großen Städten, in improvisierten Clubs. Und auf manchen Konzerten sind die Hörer schon wieder so jung wie die Musiker. Wie kann das sein?“. Autor Ulrich Stock schließt mit einer Anleitung, wie man zum Jazzhörer wird:
ZEHN SCHRITTE ZUM JAZZ
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Wenn Sie noch nie beim Jazz waren, bitten Sie Freunde, die sich auskennen, Sie mitzunehmen. Das ist gesellig und beschleunigt die Annäherung – an die Musik und die Freunde.
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Geben Sie unbekannten Musikern eine Chance. Technisch sind die meisten Jazzer besser als Popmusiker. Und anders als Orchestermusiker können sie spielen, wozu sie Lust haben. Können und Spaß, das ist eine attraktive Kombination.
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Lassen Sie sich überraschen. Entdecken ist so viel erfüllender als Erwarten.
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Wenn Sie etwas Fremdartiges hören: Genießen Sie es.
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Wenn Sie etwas ganz und gar nicht mögen, nicht aushalten, nicht ertragen: Dann gehen Sie doch einfach. Beim Jazz gibt es keinen Zuendehörzwang.
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Je intimer ein Club, desto intensiver das Erlebnis. Natürlich können Sie Jazz auch in der Elbphilharmonie hören (so Sie Karten bekommen).
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Wenn es Ihnen gefallen hat, sagen Sie es den Musikern. Die freuen sich über ein Echo, denn es ist ihre persönliche Musik. Viele Jazzmusiker scheren sich weder um das glitzernde, auf Abgrenzung bedachte Startum des Pop noch um die starren Aufführungsrituale der Klassik. Sie sind nahbar, Bürger wie wir.
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Zu den irreführendsten Sätzen nach Konzerten zählt dieser: »Ja, sehr schön, aber zu Hause würde ich mir so etwas nie anhören.« Tun Sie genau das. Kaufen Sie der Band eine Scheibe ab, und hören Sie sie daheim. Nachher wird das noch Ihre Lieblingsplatte.
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Wenn Sie Musik gekauft haben und mögen, achten Sie auf das Label. Da jede Plattenfirma eine eigene musikalische Ästhetik hat, kann ihr Programm den Weg zu Ähnlichem weisen – bis Sie so weit sind, etwas hören zu wollen, das ganz anders ist als das, was Sie schon kennen.
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Ein Musiker gibt den anderen. Wenn Ihnen beim Hören einer Band jemand besonders gut gefällt, dann schauen Sie, wann er wieder in der Nähe ist und ob es Aufnahmen von ihm in anderen Konstellationen gibt. Plattenläden (je kleiner, je besser) sind bei der Auswahl gern behilflich.