Zur bevorstehenden Weihnachtszeit macht auch die Musikinstrumente-Wirtschaft traditionell mehr Umsatz als zu anderen Jahreszeiten. Aber auch aufs gesamte Jahr bezogen wächst die Branche, obwohl sehr viel Händler schließen. Zur Situation der Kultur- und Kreativwirtschaft hat das Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) einen Monitoringbericht erstellt, aus dem der Branchenverband SOMM (Verband der Musikinstrumenten- und Musikequipmentbranche) jüngst interessante Zahlen zitierte:
- 2018 lag der Umsatz bei der Herstellung von Musikinstrumenten im betrachteten Zeitraum seit 2009 so hoch wie noch nie. Der Umsatz mit Musikinstrumenten im Einzelhandel ist nur im Vergleich zu 2017 leicht rückläufig, hat sich aber ansonsten seit 2009 kontinuierlich gesteigert.
- Der Einzelhandel mit Musikinstrumenten verzeichnete im selben Vergleichszeitraum eine Umsatzsteigerung um über 20 Prozent von 1.105 Millionen (2009) auf 1.348 Millionen Euro in 2018. Nur 2017 wurde dieser Wert mit 1.358 Millionen Euro leicht übertroffen.
Bei der Anzahl der Unternehmen der Musikinstrumentenbranche ergibt sich dagegen ein zweigeteiltes Bild: Während bei den Herstellern von Musikinstrumenten 2018 mit 1.298 Unternehmen so viele wie noch nie am Markt tätig waren (2009: 1.165), schrumpft die Zahl der Musikfacheinzelhändler weiterhin signifikant. 2009 gab es noch 2.235, seitdem aber sank ihre Anzahl kontinuierlich um fast 30 Prozent auf nur noch 1.612 Musikinstrumente-Händler. Der SOMM-Geschäftsführer Daniel Knöll fasst zusammen, dass die Marktkonzentration immer schneller voran schreite. Nehme man dann noch die katastrophale Situation des vielfach nicht mehr angebotenen Musikunterrichts an allgemeinbildenden Schulen hinzu, komme ein fataler Kreislauf in Gange, in dessen weiteren Verlauf im schlimmsten Falle das Kulturgut Musikinstrument und das Musizieren als ein zentraler Bestandteil gesellschaftlichen und kulturellen Lebens nicht mehr stattfinde, so Knöll.