“Ein weiteres Übel, die Beurteilungsfähigkeit eines Tones zu trüben, liegt im Überhandnehmen des “Jazz”; “Sachverständige” sagen: “Tschäähs”. Was dieses herrliche Wort bedeuten soll, wissen noch nicht einmal seine hervorragendsten Vertreter. Es ist aber eine nicht zu leugnende Wahrheit, daß diese “Musik”-gattung dem Begriffe eines guten, schönen Geigentons diagonal gegenüber steht. Die beste Stradivarigeige könnte sich in den “Tschääs” nicht einfügen, denn diese “Kunst”-Äußerung hat mit “Musik” nichts zu tun. Diese “Picasso”-Musik mag wohl geeignet sein, die Sinne aufzupeitschen und die Beine zucken zu machen, aber dem Kampf ums Dasein erregten Gemüt einen seelischen oder geistigen Ausgleich zu geben, das vermag sie nicht.”
aus: Hans Rödig, “Mein Kampf” “Geigenbau in neuer Sicht” (ein ansonsten recht interessantes und brauchbares Buch …)