Die Kontrabass-Mitnahme in den Zügen der Deutschen Bahn war an dieser Stelle schon gelegentlich Thema. Heute geht es um das Bahnunternehmen unseres Nachbarlandes Frankreich: die SCNF. Denn auch in Frankreich macht das staatliche Bahnunternehmen das Reisen mit Kontrabass komplizierter als es sein müsste. Eine Petition fordert nun, die Mitnahmeregeln der SCNF zu ändern und auch den Kontrabass in der Liste der Dinge zu verankern, deren Mitnahme grundsätzlich möglich ist. Die Autoren der Petition schreiben:
Der Zug ist das bequemste Verkehrsmittel für lange und mittlere Strecken, sei es für Urlaubsreisen oder für den Weg zur Arbeit. Millionen von Menschen fahren täglich mit dem Zug zur Arbeit, manchmal aus eigenem Antrieb, oft aber auch, weil es keine andere Alternative gibt.
Quelle: Autorisez les contrebasses dans les trains français
Unter diesen Menschen gibt es eine bestimmte Gruppe, die diesen Service nicht in gleichem Maße nutzen kann wie andere: Kontrabassisten. Denn trotz einer ziemlich langen Liste von „Sperrgepäck“, das in den Zügen erlaubt ist (darunter unter anderem Skier und Surfbretter…), werden Kontrabässe von der SNCF immer wieder ausgegrenzt.
Abgesehen davon, dass dieses Verbot absurd ist (denn wenn man einen Kontrabass stehend in eine Ecke stellt, nimmt er nicht mehr Platz ein als ein Kinderwagen), schränkt es Musiker in ihrem Alltag enorm ein. Viele von uns besitzen kein Auto und haben nur den Zug als Transportmittel, um zu Konzerten, Vorspielen, Wettbewerben oder einfach nur zu Familienbesuchen zu gelangen. Ganz zu schweigen von den Schülern, die noch minderjährig und auf ihre Eltern angewiesen sind, um zu Proben zu gelangen.
Trotz des Verbots fahren wir mit unseren Instrumenten im Zug und riskieren eine Geldstrafe von 150€ pro Fahrt, wobei wir oft die ganze Zeit in den Schleusen stehen müssen, um sicherzustellen, dass wir niemanden stören. Vom Hobbymusiker bis zum Solisten der Pariser Oper müssen wir alle mit dem Zug fahren. Helfen Sie uns, unseren Beruf frei ausüben zu können!
Bereits mehr als 47000 Unterschriften unterstützen das Anliegen bislang: Link zur Petition auf change.org