Silvio Dalla Torre (Kontrabass & Bassetto) war er 20 Jahre lang als Solo-Kontrabassist von Opern- und Sinfonieorchestern in der Schweiz, Belgien und Deutschland tätig, bevor er Anfang 2002 zum Professor für Kontrabass und Kammermusik an die Hochschule für Musik und Theater Rostock berufen wurde. Dies nahm er zum Anlass, eine intensive Forschung zum Thema “historische und moderne Spieltechniken” aufzunehmen, was unter anderem zur Entdeckung des “Bassetto” geführt hat, einem historisch belegten kleinen Kontrabass in der Quintstimmung G-D-A-E. Sowohl diesen als auch den traditionellen Kontrabass spielt und lehrt Dalla Torre heute nach der von ihm in enger Kooperation mit dem holländischen Kontrabass-Pionier Hans Roelofsen gegründeten “Neuen Niederländischen Schule”. Welche CD steckt gerade in deiner Stereoanlage?
Gary Moore: Dark Days in Paradise
Welche(n) Bassisten hörst Du am liebsten?
Jaco Pastorius, Niels Henning Orsted-Pedersen, Red Mitchell, Rodion Azarkhin
Welcher Bassist hat Dich am meisten beeinflusst?
Hans Roelofsen
Welche CD würdest Du mit auf eine einsame Insel nehmen?
Bach Cellosuiten, gespielt von Bruno Cocset
Wer ist Dein Lieblingskomponist?
Richard Strauss
Was übst Du gerade auf dem Bass?
Saubere Töne
Wie bist Du zum Bassspielen gekommen?
Über eine Schülerband. Zuerst spielte ich Gitarre, dann E-Bass. Kontrabass lernte ich später an der Schule, eigentlich zunächst nur, um mehr Kraft zu bekommen …
Erinnerst Du Dich noch an Deinen ersten Auftritt als Kontrabassist?
Natürlich. Ich wurde für das Bayerische Landesjugendorchester angeworben – der Bassistenmangel muss wohl groß gewesen sein, denn ich konnte noch nicht einmal vernünftig Noten lesen, geschweige denn “nach Schlag” spielen. Dementsprechend schrecklich war das Konzert für mich.
Erinnerst Du Dich noch an Dein erstes Instrument?
Ja. Ich sparte ein Jahr lang, um mir einen Framus E-Bass für 180 DM kaufen zu können.
Welches war dein bisher wichtigstes Konzert (oder Plattenaufnahme)?
Die Bassetto-CD.
Welche Schule kaufen Deine Schüler?
Natürlich die Neue Niederländische…
Welche Eigenschaft ist für einen Bassisten am wichtigsten?
Vielseitigkeit (oder sollte man “Vielsaitigkeit” sagen?)
Was für ein Instrument spielst Du (Bass, Saiten, ggfs. Tonabnehmer)?
– Einen gebrauchten Kontrabass von Meister Giovanni Grancino, Obligato, zur Zeit gehts noch ohne Tonabnehmer;
– einen Bassetto von Joris Wouters,
– einen Cort Akustik-Bass (leider nur im Urlaub)
Hast Du Deinem Bass einen Kosenamen gegeben?
Ich selber nicht, aber meine ehemaligen Orchesterkollegen: Grunzkasten, Tonmöbel, Quartenschleuder, Edelholz, ABM
Ein Interview mit Silvio Dalla Torre gibt’s hier: http://jazzzeitung.de/jazz/2006/05/education-torre.shtml