„Wohin nur mit der Kunst?“ fragt Rainer Schulze in einem Artikel in der FAZ, der sich mit dem Platz- bzw. Ateliermangel für Künstler und Kreative in unserer Mainmetropele beschäftigt. Seinen Artikel beginnt er mit der Geschichte eines Kontrabassisten: „Fünfzehn Monate hat er Frankfurt gegeben. Dann ist der Kontrabassist nach Berlin gegangen. In die Hauptstadt, wo die großen Jazz-Musiker sich die Klinke in die Hand geben, die Mieten günstig sind, jeden Abend irgendwo eine Session steigt und an Proberäumen kein Mangel herrscht. Frankfurt, so sein Urteil, sei „langweilig“, „glatt“ und „versnobt“. Für Auftritte und zum Geldverdienen komme er zwar gerne hierher. Denn in Berlin ist die Konkurrenz groß und die Gage klein. Aber hier leben? Glaubt man den Klagen vieler Frankfurter Künstler, handelt es sich bei dem ausgewanderten Jazz-Musiker nicht um einen Einzelfall.“
Nein, ein Einzelfall ist der zitierte Kontrabassist sicher nicht (ich komme leider nicht drauf, welcher Kollege das sein könnte – hat jemand eine Idee?). Aber: sooo schlecht ist es in Frankfurt gar nicht. Natürlich lässt sich nicht leugnen, dass die Zeiten als Jazz-Metropole Deutschlands lange vorbei sind. Und nicht nur Berlin, sondern auch andere Städte sind in Sachen Jazz längst an Ffm vorbeigezogen. Aber dennoch hat Ffm einiges zu bieten: gemessen an seiner Größe – immerhin sind wir keine Millionenstadt, sondern gerade mal so groß wie z. B. Essen – sogar eine ganze Menge. Finde ich.