Benutzt man einen Piezo-Tonabnehmer mit einem konventionellen E-Bass-Verstärker, hat man in der Regel das Problem, dass die Eingangsimpedanz des Amps für Magnettonabnehmer ausgelegt und für die optimale Wiedergabe von Piezos eigentlich zu niedrig ist. Mit dem Sunday Driver von Burkhard Lehle, einem Spezialisten für hochwertige Gitarrenelektronik, lässt sich dieses Problem lösen und der Klang vor allem im Bereich der Höhen und Bässe optimieren. Der Sunday Driver hat primär die Aufgabe, eine Impedanzanpassung vorzunehmen, und arbeitet im Übrigen völlig klangneutral. Klangregler sucht man bei diesem puristischem Gerät vergebens. Er bietet zwei Einstellungen (1 und 4 MegOhm) und einen Gain-Regler, mit dem sich der Pegel regeln lässt.
Es ist wirklich erstaunlich, was eine angepasste Impedanz aus einem Amp herauskitzeln kann. Ich habe letzte Woche in einem Proberaum einen alten Polytone Mini Brute 15″ angetroffen – vor 20 Jahren sehr populär unter Kontrabassisten, aber mit seinem typisch mittenbetonten, etwas pappigen Klang nicht gerade mein Lieblingsamp. Aber die Impedanzanpassung des Sunday Drivers sorgte für transparentere Höhen und runde, volle Bässe – der Polytone war klanglich kaum wiederzuerkennen. Auch über einen kleinen Mixer an der heimischen Stereoanlage angeschlossen macht der Sunday Driver eine sehr gute Figur. Der dünne und blecherne Sound des direkt („nackt“) in den Mackie-Mixer gestöpselten Pickups ist eigentlich nicht zu gebrauchen. Mit angepasster Impedanz hingegen tönt es wohlklingend voll und rund aus den Boxen.
Der Sunday Driver kommt in einem stabilen Gehäuse aus Stahlblech und kann mit Netzteil oder 9V-Block betrieben werden. Leider muss man zum Batterietausch einen passenden Inbus-Schlüssel zur Hand haben, dafür wird aber vom Hersteller ein passender Stecker zum Anlöten an ein ggfs. vorhandenes Netzteil mitgeliefert.