Kaum ein Musiker mit E-Mail-Postfach dürfte in diesen Tagen nicht auch eine Aufforderung weitergeleitet bekommen haben, in der es um Bundestags-Petitionen zum Thema GEMA geht. Tatsächlich geht das Thema ja auch uns alle an – den einen mehr, den anderen weniger. Aber gleichgültig kann die GEMA eigentlich keinem Musiker sein. Aktueller Anlass ist die Absicht der GEMA, die Gebühren für Live-Konzerte um bis zu 600% zu erhöhen, um so weggebrochende Einnahmen aus dem Tonträgerverkauf zu kompensieren (mehr dazu auch bei Spiegel und Handelsblatt).
Aktuell sind zwei Petitionen zum Thema GEMA auf den elektonischen Weg gebracht worden. Auf der Petitions-Website des Bundesregierung wird die Gelegenheit zur Diskussion gegeben. Dabei wird von manchen Teilnehmern auch kritisiert, dass die Argumentation der Petitionsautoren nicht ganz stichhaltig und teilweise schlecht recherchiert sei. Wie dem auch sei – der GEMA auf die Finger zu schauen (bzw. zu hauen) ist in jedem Fall nicht verkehrt, denn als „kleiner“ Musiker oder Veranstalter gehört man ja eher zu den Leidtragenden denn zu den Nutznießern dieser im Kern ja eigentlich sinnvollen Institution.
www.epetitionen.bundestag.de/petition4517
www.epetitionen.bundestag.de/petition3827
Update: Spiegel Online nimmt das Erreichen der 80.000er-Marke zum Anlass, sich in einem Artikel erneut dem Thema zu widmen.
Update 2: Artikel der taz anlässlich des erreichen der 100.00er-Marke
Ja, so sehe ich das auch. Sicherlich ist es nicht falsch, die Petitionen zu unterstützen, doch nach Lage der Dinge werden sie ins Leere laufen.
Bei der Gema Mitglied zu werden und von Innen etwas zu verändern erscheint mir nicht ganz verkehrt zu sein. Denn auf Hilfe von außen zu hoffen erscheint mir wenig aussichtsreich. Zu unwichtig dürfte Nicht-Musikern das Thema sein.
Hallo,
zu ergänzen wäre freilich der Einwand des Berliner MdB Swen Schulz (Mitglied des Petitionsausschusses), daß diese Petition insofern nutzlos ist, da sich der Petitionsausschuss nur um Angelegenheiten kümmert, die mit gesetzgeberischen Massnahmen zu tun haben. Die GEMA ist ein Verein, der nicht der Aufsicht des Bundes untersteht. –
Das mag zwar einleuchtend sein – ich denke, es ist zweifellos trotzdem gut, daß es diese Petitions-Initiativen gibt.
Die “richtige Adresse” dürfte aber wohl eher die GEMA-Mitgliederversammlung sein, nicht wahr? Das würde bedeuten, daß GEMA- Mitglieder hier ein konzertiertes Auftreten initiieren müßten.
Ich überlege auch aus dem Grund eine Mitgliedschaft. Die GEMA ist meiner Meinung nach eine Organisation zur Umverteilung von Geld von “unten” nach “oben”; die besagte Überlegung fällt mir ziemlich schwer…
Schöne Grüße – Johannes