Gestern war unsere Jazzkeller-Session wieder für ein paar denkwürdige Bonmots gut:
In der Pause sprach uns ein Sänger an (von dem ich zufällig weiß, dass er an der Oper arbeitet). Er erkundigte sich nach der Möglichkeit, einzusteigen: „Spielt Ihr eigentlich auch Songs?“ – „ … ja?!“ – „Z. B. One Note Samba?“ – „Ja!“ – „Gut. Habt Ihr den Text für mich … ?“
Gegen Ende der Session packte ein Geiger sein Instrument aus und spielte noch etwas mit. Er hatte eine auffallend hübsche Geige, auf die ich ihn ansprach.
„Ja, das ist wirklich eine sehr feine Geige. Ich bin klassischer Musiker, weißt Du … “
Das erste Set bestritt übrigens Daniel Cacija mit uns. Ein sehr talentierter Jazzsänger, der meinem Lieblingsvokalisten Kurt Elling sehr aufmerksam zugehört hat und inzwischen in Graz studiert, es aber in den Semesterferien natürlich nicht versäumt, den heimatlichen Jazzkeller zu besuchen. Schade, dass junge Talente Frankfurt so oft den Rücken kehren – aber Jazz zu studieren ist in Frankfurt bekanntermaßen etwas schwierig. Kein Mensch versteht, warum das gerade in Frankfurt bis heute nicht möglich ist, war doch das Dr. Hoch’sche Konservatorium mit seiner Jazzklasse Anfang der 1930er Jahre immerhin Vorreiter in Sachen Jazzpädagogik, bis die Nazis dem sehr nachhaltig ein Garaus machten.