Da ich Abend zuvor ebenfalls im Jazzkeller gespielt hatte, kam ich gestern Abend in den Genuss eines ganz seltenen Luxus: ein Gig ganz ohne das damit üblicherweise verbundene Geschleppe von Bass und Verstärker. Ich hatte ja alles am Vortag auf der Bühne stehen lassen können. „So ist das also als Pianist“, dachte ich mir, als ich leichtfüßig und ohne Gepäck die Treppe hinabstieg. Es hatte so was angenehm Bewegliches und Mobiles, dieses Gefühl.
Ziemlich unbeweglich kam ich mir dann ein paar Stunden später vor, als ich alles wieder im Auto für die Rückfahrt verstauen wollte. Die Zentralveriegelung streikte, die Heckklappe ging nicht auf. So ein Mist, wie soll ich denn jetzt den Bass ins Auto bekommen? Diese Frage erwies sich aber sogleich als nachrangig, denn Anspringen wollte mein Auto auch nicht. Als Ursache konnte ich rasch die Batterie ausmachen: obwohl erst vor zwei Tagen ausgetauscht (!), war diese so dermaßen leer, dass nicht ein einziges kleines Lämpchen auch nur glimmen wollte. Und das alles eine halbe Stunde nach der letzten S-Bahn, die mich alternativ hätte nach Hause bringen könnte.
Glücklicherweise war ich nicht der letzte Autofahrer, der den Jazzkeller verließ, und nach dem Überbrücken der Batterie fand mein Auto dann doch wieder zu alter Kraft. Unser Pianist war da schon längst mit der Fahrrad zuhause angekommen …
Oh ja, Pianist sollte man manchmal sein, oder wenigstens Querflötist… ich kann’s nachfühlen!