Henryk M. Broder wünscht sich einen schlanken Staat, und möchte neben diversen Behörden und Institutionen auch gerne das Bundesjazzorchester abgeschafft haben. Das BuJazzO will aber so gar nicht in die Reihe der Beispiele passen: Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Nationale Anti-Doping-Agentur, Deutsche Wetterdienst, Landesmedienanstalten, staatliche Weingüter, kommunale Fahrradbeauftragte, und eben das BuJazzO.
Inspiration war Broder eine Liste abzuschaffender und einzusparender Behörden, die die arbeitgebernahe Lobby-Organisation „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ in einem Buch veröffentlichte. Broder fantasiert in seinem Artikel für den Spiegel weiter: „Das einzige Amt, das es in der Bundesrepublik nicht gibt, wäre eine Behörde zur Bekämpfung der Bürokratie, BeBeBü. Zur Eröffnung wird das BuJazzO spielen, es wird hessischer Staatswein gereicht werden und der Präsident des ,Bundesinstituts für Risikobewertung‘ (699 Mitarbeiter, 56 Millionen Euro Etat) wird die Festrede halten: ,Gefahren und Grenzen der deutschen ABM-Politik‘ “.
Übrigens wird das BuJazzO nicht, wie die meisten Orchester an den Theater- und Opernhäusern dieser Republik, allein aus Steuergeldern finanziert, wie man bei Wikipedia erfährt: Die Aufwendungen für Proben- und Arbeitsphasen teilen sich das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der Westdeutsche Rundfunk, die Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten, die Daimler AG und die Yamaha Corporation mit den Mitgliedern des Orchesters.
Ich sehe den beitrag erst jetzt. aber er ist genau richtig. Was das bujazzo in der aufzu00e4hlung soll, erschlieu00dft sich nicht im geringsten. Broders grou00dfer Quatsch.