Vor ein paar Monaten wurde ich gefragt, ob ich nicht ein paar alte Kontrabass-Saiten übrig hätte. Rolf Behling hatte bei seinem letzten Besuch auf Kuba einheimische Musiker kennen gelernt, und erzählt bekommen, wie schwierig es auf Kuba ist, spielbare Instrumente oder Saiten zu bekommen. Bei seinem diesjährigen Urlaub dort wollte er den Musikern helfen und ihnen Saiten mitbringen.
Ich habe mal in meinen Rumpelkisten gekramt, und einen Karton mit Saiten zusammengestellt – haupsächlich Prototypen, die nur einmal kurz zur Abstimmung neuer Presto-Saiten aufgezogen waren, aber auch Nylonwounds, weil ich mir dachte, dass die für den geplanten Einsatzzweck ganz gut passen. Letzte Woche bekam ich eine E-Mail von Rolf. „Die Instrumente werden bei Wind und Wetter von Hotel zu Hotel geschleppt, in denen die Auftritte stattfnden. Entsprechend leiden sie auch. Die Kontrabass-Decke ist inzwischen eingesunken, weil sich die Innere Versteifung in ihre Bestandteile auföst.(…) Auf jeden Fall hat die Menge der Saiten unsere Freunde echt sprachlos gemacht. Ich erfülle hiermit meinen Auftrag und richte dir im Namen GMC (Genuine Musica Cubana) den allergrößten Dank und wirklich herzliche Grüße aus.“ schreibt Rolf.
Naja, bei „Wind und Wetter“ denkt man normalerweise eher an das, was uns diesen Winter hier in Deutschland sicher wieder bevorsteht und nicht das, wonach es auf den Bildern aussieht, nämlich Sonne, Strand und blaues Meer … und wen jetzt beim Anblick der Bilder das Fernweh packt, der tröste sich: auch wenn die Uhren gerade erst auf Winterzeit umgestellt wurden, wird es auch hier mal wieder Sommer. Irgendwann, nächstes Jahr. Wer bis dahin nicht warten möchte, kann ja mal nach Kuba fahren. Aber nicht vergessen: Saiten einpacken.
Eine Hochzeitsfeier am Strand: