Ein interessanter Trend in Sachen Kontrabassverstärkung ist ja die Verwendung von Aktivboxen anstelle von Bassverstärkern. Für Kontrabass eignen sich vorallem kompakte Boxen mit Speakergrößen bis 12″ und mind. 250 Watt Leistung – die Auswahl in diesem Segment ist inzwischen recht groß. Besonders, wenn man ein Mikrofon zur Verstärkung benutzen möchte, spielen Aktivboxen ihre Stärken aus. Aber auch für Piezo-Pickups sind sie eine interessante Alternative zum Bassamps, da sie den Klang weniger stark „färben“.
Ich habe seit einigen Wochen Aktivboxen der K-Serie von QSC im Test. Die QSC-Boxen sind 2-Wege-Fullrange-Boxen und haben 1000 Watt Leistung (kein Tippfehler; es sind tatsächlich 2 x 500 W Class D), zwei Line/XLR-Eingänge und Cinch-Buchsen für iPod o.ä. Was man gegenüber Bassverstärkern vermisst ist eine Vorstufe mit Klangregelung (Preamp). Ohne einen externen Preamp, der für die Impedanz- und ggf. Klanganpassung des Piezo-Signals sorgt, kommt man also nicht weit. Gleichzeitig ist man dadurch aber auch sehr flexibel, wenngleich die Zahl der mitzuführenden Geräte und Kabel natürlich steigt. Vor allem, wenn man beide Kanäle der QSC nutzen und beispielsweise Tonabnehmer + Mikrofon anschließen möchte.
Die kleinste Box der Serie, die K8 mit Hochtöner und 8″-Lautsprecher habe ich gestern unter den mitunter etwas schwierigen akustischen Bedingungen im Frankfurter Jazzkeller (Jamsession-Atmosphäre mit laut palaverndem Publikum) ausprobieren können. Zur Verstärkung kam ein Christopher DB200 Sperrholzbass mit Bassbalsereit-Tonabnehmer, als Preamp verwendete ich den Headway EDB1. Der 8″-Lautsprecher sorgt trotz seiner kleinen Größe für volle Bässe, ohne zu Wummern. Beeindruckt hat mich aber vor allem die klare, natürliche und dennoch kräftige Wiedergabe der Höhen bzw. hohen Lagen. Insgesamt war der Klang sehr transparent und klar definiert – und das will im Jazzkeller etwas heißen …
Nachteile: das recht üppige Gewicht, und die Tatsache, dass man immer einen Preamp dabei haben muss. Etwas unpraktisch ist zudem, dass der Lautstärkeregler der Endstufe auf der Rückseite schlecht zu erreichen ist, aber wenn die Grundlautstärke eingepegelt ist, braucht man den ja nicht mehr.
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Das würde natürlich auch funktionieren. Allerdings braucht man nicht unbedingt zwei Preamps in Reihe. Der passive Balsereit ist auch deswegen auf meinem “Jazzkeller”-Bass, weil ich ihn auch einfach mal so (ohne preamp) in den dortigen GK stöpseln kann, wenn ich zu faul bin, meinen Amp mitzubringen. Das klingt dann zwar nicht so gut, aber ist eben weniger zu schleppen.
Ach, ich hatte verstanden, dass Du auf dem Christopher einen aktiven (oder Studio?) Bassbalsereit gespielt hast, dessen Signal in den Headway Preamp gegangen ist und von dort dann in die QSC K8 Aktivbox.
Den passiven, denn da die QSC-Box leider keine eigene Phantomspeisung hat, braucht man einen Preamp mit Batterie, wie den Headway EDB.
Welchen Bassbalsereit hast Du hier gespielt? Den aktiven oder die Studio Variante?
Stimmt … im Vergleich ist das Gewicht eigentlich voll OK.
“Nachteile: das recht üppige Gewicht…”
Da ist wohl jemand von seinem Bass Cub verwöhnt. 😉 Ich erinnere mich an Zeiten, in denen man einen 12kg-Amp als “Leichtgewicht” bezeichnet hätte.
Schöne Feiertage!
Johannes