Heute hatte ich im CD-Laden die Aufnahmen vom Deutschen Jazz-Festival 1953 in der Hand (erschienen bei Bear Family Records). In dem umfangreichen Liner Notes ist auch der German Jazz Poll des selben Jahres abgedruckt. Heute sind solche Polls ja schon lange außer Mode gekommen; das amerikanische Downbeat-Magazin hat sowas zwar noch, aber die deutschen Jazz-Magazine schon lange nicht mehr. Die Aussagekraft solcher Polls ist ja auch recht begrenzt – vor allem, wenn es sich wie hier um Publikums-Votings handelt.
Interessant fand ich, dass ich von den damals angesagten deutschen Bassisten so wenige Namen kenne. Auf Platz 1: Hans Last – heute bekannt als Orchesterchef James Last. Hans Kresse ist mir auch noch ein Begriff – aber die anderen?
Auch die Beliebtheitsskala der amerikanischen Kollegen ist interessant. Eddie Safranski und Chubby Jackson, zwei (weiße) Big-Band-Bassisten belegen die ersten Ränge. Ray Brown kommt erst auf dem 5. Platz, gefolgt von dem heute weitgehend unbekannten Arvell Shaw. Würde man heute eine Liste der wichtigsten Bassisten der frühen 1950er zusammenstellen, sähe die sicherlich etwas anders aus …
In der damaligen monatsillustrierten „ die Gondel“ gab es immer ein Ranking der Musiker.
Herzlichen Gruß Ulli Kresse ( zweiter Sohn von Hans kresse( s. o. )