Warum es doch besser ist, ein großes Bier zu bestellen und kein kleines, weiß ich spätestens seit Samstagabend. Da hatte ich zur Abwechslung mal einen Kneipen-Gig. Beim Aufbauen stellte der Kellner unsere Getränke (ein kleines Bier für mich, ein großes Bier für den Gitarristen) hinter meinem Platz auf ein Bord, wo auch lauter Gaststätten-typischer Dekorationsplunder herumstand. Als ich dem Kollegen seinen Bierhumpen herüber reichte, löste ich damit eine verhängnisvolle Kettenreaktion aus: Ein Deko-Schiffslenkrad, das zuvor noch vom großen Bier gestützt wurde, kippte um, und riss mein kleines Bier mit. Ein üppiger Schluck Bier schwappte auf mein linkes Knie. Dann rutsche das Bierglas samt Restinhalt in meine Tasche, mit all den Kabeln, Kolophonium, Leadsheets – was man so dabei hat. Besser kann ein Gig ja gar nicht anfangen. Ich schaute, was zu retten war, und goss erstmal das Bier aus meiner Tasche auf den gefliesten Boden aus. Das war natürlich eine mäßig gute Idee, denn auch nach dem Aufwischen war der Boden so dermaßen glitschig, dass der Bass permanent wegrutschte. Erst mit einer Fußmatte bekam ich das dann in den Griff, und am Ende des ersten Sets war dann auch die Hose wieder trocken.
Aber ich war nicht der einzige Pechvogel: Der Tisch direkt vor uns warte bis ins zweite Set auf seine Speisen, wurde immer hungriger und ungeduldiger, und dann brachte der Kellner (ja genau, der Bierglasabsteller …) auch gleich mehreren Gästen das Falsche.
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Heute liegt wieder ein merkwürdiges Pfeifgeräusch über Frankfurt. Wie immer, wenn es windig ist, und der Wind durch die Hochhaus-Baukräne und deren Drahtseile pfeift. „Der Gesang der Kräne“ – das könnte auch der Titel einer Komposition oder einer CD sein. Wer möchte, kann die Idee gerne verwenden …